Ab diesem Jahr gibt es für Hundebesitzer eine Gesetzesänderung, die ihnen den Urlaub mit ihrem Hund auch im Ausland erleichtert. So wurden die teilweise sehr komplizierten Einreisebestimmungen für Hunde abgeschafft. Bisher waren aufwändige Bluttests und andere Nachweise für die Gesundheit eines Hundes notwendig, wenn man diesen auf eine Auslandsreise mitnehmen wollte. Viele Sonderregelungen für Großbritannien, Irland und Malta, erschwerten den Urlaub zusätzlich. Seit dem 1. Januar 2012 gelten neue, einheitliche Bestimmungen für die gesamte EU. Für jede Auslandsreise ist der EU-Heimtierpass notwendig, in dem alle Behandlungen der Tiere verzeichnet sind. In diesem muss eine aktive Tollwut-Impfung dokumentiert sein. Für eine Reise nach Großbritannien, Irland, Malta und Skandinavien wird außerdem eine darin registrierte Echinokokkenbehandlung (Bandwürmer) verlangt. „Der 2004 eingeführte EU-Heimtierpass ist Voraussetzung, um mit dem Tier in andere EU-Länder einzureisen. Außerdem müssen mitreisende Hunde und Katzen mit einem Mikrochip gekennzeichnet sein. Eine Kennzeichnung mittels Tätowierung wird seit Juli 2011 nicht mehr anerkannt, es sei denn diese wurde schon vor dem 3. Juli 2011 und vor der Impfung vorgenommen und ist eindeutig lesbar“, erläutert Prof. Dr. Theo Mantel, der Präsident der Bundestierärztekammer. Da immer mehr Bundesländer die Chippflicht für Hunde befürworten, wird dieser vermutlich bald Normalität sein und keinen weitere Aufwand für Reisende bedeuten. Tollwutimpfungen können bei Hunden ab dem vierten Lebensmonat vorgenommen werden. Diese muss mindestens drei Wochen vor Reiseantritt verabreicht werden. Wie die Impfung, ist auch der EU-Reisepass beim Tierarzt erhältlich.
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Hunde allein zu Haus – So funktioniert es
Oft sind Hundehalter kaum aus der Tür und schon toben die Hunde los; zerkratzen und zerfetzen Möbel, oder zerbeissen was ihnen vor die Schnauze gerät. „Das Tier zu bestrafen, weil es die Wohnung verwüstet hat, bringt nichts“, erklärt Tierärztin Astrid Behr. Sinnvoller ist es zu ermitteln, was der Grund dafür ist, wenn ein Hund die Wohnung auf den Kopf stellt. Um solches Fehlverhalten möglichst von vornherein zu verhindern, müssen Hunde schon im Welpenalter daran gewöhnt werden, allein zu Hause zu bleiben, ohne Schaden anzurichten.Wichtig ist ihnen von kleinauf klar zu machen, welches Verhalten toleriert wird und was nicht akzeptabel ist. Oft fällt es schwer einem süßen Welpen böse zu sein, was sich nur wenige Monate später erheblich rächen kann. Dabei gibt es einiges zu beachten. So brauchen zum Beispiel alle Hunde ihr ganzes Leben lang, ausreichend Möglichkeit zum nagen. Fehlt es ihnen an ausreichend Kauknochen, dann gehen sie auch mal an Kabel, Sofas oder Schuhe. Schwerer wird es schon, Hunde daran zu gewöhnen, für mehrere Stunden alleine zu bleiben. Hunde sind Rudeltiere und ungewohntes Alleinsein fällt ihnen nicht leicht. Man kann jedoch auch dies einem Hund nach und nach beibringen, indem zum Beispiel das Zimmer für längere Zeit ohne den Hund verlässt und die Dauer allmählich erhöht. Bevor man einen Hund die ersten Male allein in der Wohnung lässt, ist es auch empfehlenswert, mit dem Tier ausgiebig spazieren zu gehen, damit er sich richtig austoben kann. Je mehr Bewegung ein Hund vor dem Alleinsein bekommt, umso geringer ist die Gefahr, dass er sich ängstigt oder langweilt und die Wohnung zerlegt.
Dog-TV – Erster TV-Sender für Hunde
Im April startete der weltweit erste Fernseh-Sender für Hunde. Seitdem haben die Träger des Unternehmens eine Menge Resonanz erhalten. Tatsächlich ist der Zuspruch „viel besser als erwartet“, wie der Leiter der israelischen Produktionsfirma, Yossi Uzrad, erzählt. Schon im Juni soll deshalb der Kanal „Dog TV“ auch in den USA und weiteren Ländern ausgestrahlt werden. Der Hunde-Sender soll als „Dog-Sitter“ die Hunde beschäftigen. Dafür wurde das Programm nach wissenschaftlichen Erkenntnissen konzipiert, wie Yossi Uzrad, der zugleich der Erfinder des „Dog TV“ ist, versichert. Uzrad: „Meistens interessieren sich Hunde mehr für ihre Herrchen als fürs Fernsehen. Aber wenn man sie alleine lässt, dann finden sie Fernsehen unterhaltsam.“ Um dies zu unterstützen werden Filme mit Themen gezeigt, die Hunde interessieren – vor allem andere Hunde und einfache, für Hunde interessante Bewegungsabläufe. „Dog-TV“ soll dem Hund natürlich nicht den Spaziergang und das Spiel mit seinen Haltern ersetzen. Aber es kann die Eintönigkeit für Hunde etwas mildern, wenn die Besitzer für längere Zeit außer Haus sind. Bereits jetzt lassen viele Hundehalter für ihren Vierbeiner den Fernseher oder das Radio laufen, so dass der Hundesender eigentlich nur eine folgerichtige Verbesserung für den Hund ist.
Hundewelpen erdrosseln: Künstlerische Freiheit?
Das Verwaltungsgericht Berlin hat jetzt in einem Eilverfahren das Erdrosseln von 2 Hundewelpen verboten. Dagegen geklagt hatte eine Künstlerin, die unter dem Titel „Der Tod als Metamorphose“ eine Performance geplant hat, bei der die beiden Hundewelpen stranguliert werden sollten. Nach eigener Aussage wollte die Künstlerin damit auf das Schicksal ausgedienter Schlittenhunde in Alaska und alter Jagdhunde in Spanien hinweisen. In ihrer Klage gegen das bereits vom Bezirksamt verhängte Verbot berief sie sich auf die künstlerische Freiheit, die durch das Grundgesetz „vorbehaltlos garantiert“ werde. Das Verwaltungsgericht widersprach mit der Begründung, dass niemand ohne einen wichtigen Grund Tieren Schmerzen und Schäden zufügen dürfe. Ein wichtiger Grund sei bei der geplanten Performance, trotz deren Intention, aber nicht gegeben. Außerdem verwies das Gericht darauf, dass der Tierschutz seit 2002 als Staatsziel im Grundgesetz verankert ist und dass die Tötung eines Wirbeltieres ohne vorherige Betäubung somit auch gegen das Grundgesetz verstößt. Der Schutz der Tiere ist in jedem Fall über die Kunst- oder auch über die Religionsfreiheit zu stellen.
Barfen: Gut oder böse?
Barfen heißt der neue Trend in der Hundeernährung. Gemeint ist eine möglichst Artgerechte Ernährung der Hunde mit rohem Fleisch und Gemüse. Statt gekochtem, standardisiertem Nass- und Trockenfutter, bekommen die Hunde rohes Fleisch, Beinscheiben und Innereien von Hühnern, Rindern und Schweinen. Zusätzlich wird, ebenfalls im rohen Zustand, Obst und Gemüse gegeben. „Die Hundeernährung ist längst zur Glaubensfrage geworden“, erklärt die Fachtierärztin für Tierernährung und Diätetik der Ludwig-Maximilian-Universität München, Sylvia von Rosenberg. Prinzipiell ist eine Ernährung mit rohem Fleisch für Hunde auch vorteilhaft. Vor allem die Notwendigkeit zu kauen, fehlt bei Fertignahrung, so dass die Kiefermuskulatur verkümmert. Allerdings ist rohes Fleisch nicht, wie viele „Barfer“ glauben, unbedingt notwendig für die Gesunderhaltung von Hunden. Von Rosenberg: „Möglich ist bedarfsgerechte Ernährung genauso mit Fertigfutter oder Gekochtem.“ Außerdem ist zu bedenken, dass die Fütterung mit Fleisch und Knochen keineswegs der tatsächlichen, natürlichen Ernährung von Wölfen entspricht. Denn diese fressen ja nicht nur Fleisch und Knochen, sondern auch Sehnen, Haut, Fellstücke und andere Teile ihrer Beutetiere, die bei uns aussortiert werden. Dadurch aber fehlt den nur mit rohem Fleisch ernährten Hunden ein Teil der nötigen Nährstoffe. Auch wird von einem erlegten Pflanzenfresser der mit Grünfutter gefüllte Magen-Darm-Trakt mit gefressen. Die darin enthaltenen Pflanzenteile sind auch für Wölfe oder Hunde verwertbar, weil sie bereits vorverdaut sind. Rohes Obst und Gemüse, wie es von wohlmeinenden Hundehaltern angeboten wird, kann jedoch nicht oder nur sehr schlecht von Hunden verdaut werden. Bei einer länger anhaltenden reinen Roh-Fütterung kann es deshalb zu schweren Mängelerscheinungen kommen. Wissenschaftlich sauber nachgewiesen werden, konnte ein gesundheitlicher Vorteil der alleinigen Rohfütterung bisher nicht. Auch müssen die höheren Hygienerisiken beachtet werden. Fleisch enthält oft Parasiten, die durch erhitzen absterben, bei Rohfütterung jedoch auf den Hund und in einigen Fällen von ihm auf Menschen übertragen werden.