„Keine Angst vorm großen Hund“ – Kinder & Hunde

Eine besonders wirksame Methode, Kinder für den richtigen Umgang mit Hunden zu sensibilisieren, hat sich die Soziologin und Tierschutz-Lehrerin des Tierschutzvereins Berlin, Ulrike Pollack, ausgedacht. Damit Kinder verstehen was in einem Hund vorgeht, lässt sie sie in deren Rolle schlüpfen und verschieden Szenen nachspielen. Ein Kind das beispielsweise in der Mitte einer Gruppe hockt, umringt von Jungen und Mädchen die alle gleichzeitig versuchen es zu streicheln, versteht schnell das man davon Angst bekommen kann. Die meisten Kinder wissen zwar, das Hunde von Wölfen abstammen, aber das Hunde auch instinktiv wie Wölfe reagieren können, ist ihnen oft nicht bewusst. „Denn ein Hund kann nicht sagen: Hör auf.“ Zwar versucht er sich durch bellen und knurren mitzuteilen, doch das wird oftmals missverstanden. „Kein Hund schnappt einfach so zu“, erklärt Ulrike Pollack. Um Konflikte zu vermeiden ist es wichtig, die Körpersprache der Tiere zu verstehen, auch wenn man selbst keinen Hund besitzt. Deshalb lernen die Kinder, in speziellen, mit den Schulen vereinbarten Unterrichtsstunden, wie Hunde Freude, Angst oder Wut ausdrücken. „Keine Angst vorm großen Hund“ Heißt das Dauerprojekt des Berliner Tierschutzvereins, das Kindern die Angst vor Hunden nehmen und ihnen helfen soll, zu lernen wie man richtig auf sie reagiert und mit ihnen umgeht.

Hunde fördern Immunabwehr bei Kleinkindern

Im Gegensatz zur landläufigen Meinung, machen Haustiere Kleinkinder nicht nur nicht krank, sie stärken sogar deren Immunabwehr. Das konnte wiederholt in verschiedenen Studien nachgewiesen werden. So erkranken Kinder, die in Haushalten mit mindestens einem Hund leben, seltener an Infektionen, Asthma und anderen Atemwegserkrankungen. Auch Allergien aller Art und Entzündungen, treten bei diesen Kindern seltener auf. Die Ursache dafür ist der frühere Kontakt mit den verschiedensten Bakterien. Dadurch wird das noch „unerfahrene“ Immunsystem der Kinder schneller und besser aktiviert und geschult. In vergleichenden Studien wurde festgestellt, dass sich vor allem der Kontakt mit Tieren während des ersten Lebensjahres sehr günstig auf das Immunsystem und somit auf die Gesundheit der Kinder auswirkt. Ähnlich positiv ist die Entwicklung, wenn Kinder auf dem Land, in der Nähe von Tierställen aufwachsen. Als Faustregel lässt sich sagen, dass Kinder umso widerstandsfähiger werden, je größer die Vielfalt der Bakterien, Viren und Pilze ist, denen sie in den ersten Lebensjahren ausgesetzt sind. Wurde bis vor wenigen Jahren noch geraten, Neugeborene vor möglichen, mit Haustieren verbundenen gesundheitlichen Gefahren, durch Abschaffung der Tiere zu bewahren, kann heute statt dessen die Anschaffung eines Hundes oder einer Katze empfohlen werden.

Hundebellen: Nur für den Menschen?

Für Menschen ist Hundegebell oft ziemlich nervtötend, für Hunde ist bellen jedoch ein wichtiges Kommunikationsmittel. Es gibt die Hypothese, dass der Hund das Bellen nur für den Menschen entwickelt hat“, erklärt die Doktorandin am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropology in Leipzig, Marie Nitzschner. Wölfe dagegen bellen fast nie. Für Hunde hat sich das „bellen lernen“ auch gelohnt. Hundehalter können meist schon am Klang des Bellens erkennen, was ihr Hund will, ob es ihm gut geht, er ängstlich, aggressiv oder in Spiellaune ist. Tatsächlich können sie sich inzwischen besser mit uns verständigen, als unsere nächsten Verwandten, die Menschenaffen. Entgegen ihrer ursprünglichen genetischen Disposition haben Hunde im Zusammenleben mit Menschen auch menschliche Signale übernommen, die bei ihren wilden Verwandten anders ausgelegt werden, wie beispielsweise den Augenkontakt, mit dem sie Aufmerksamkeit fordern, während Wölfe es vermeiden Menschen direkt in die Augen zu sehen, da dies für sie eine Herausforderung an den dominanten Leitwolf und damit eine Provokation darstellt. Das Anstupsen mit der Nase, ist die Hundeversion des, ebenfalls typisch menschlichen Zeigegestus. Tests mit Hunden, Katzen und Wölfen haben deutlich gemacht, dass Hunde nicht nur am besten Zeigegesten deuten können, sie verlassen sich auf diese sogar stärker, als auf die eigenen Sinne. So erwarten sie eher in einem Napf Futter vorzufinden, auf den ihr Halter gezeigt hat, auch wenn ihre gute Nase ihnen verraten müsste, dass dies falsch ist. Ein spezielles „Kommunikationsgen“ haben die Wissenschaftler nicht gefunden. Die bisherigen Tests weisen aber darauf hin, dass Hunde die angeborene Fähigkeit haben, schneller verschiedene Kommunikationsstrategien zu erlernen. Wie gut dies dann tatsächlich gelingt, hängt aber entscheidend von der Zeit und Geduld des Halters ab und seiner Bereitschaft, die beidseitige Kommunikation zu trainieren.

Klüger als erwartet…

Hunde sollen klüger sein, als bisher angenommen.

Nach neuesten Erkenntnissen, können sich Hunde bis zu 165 verschiedene Wörter merken und bis fünf zählen. Damit hätten sie in etwa die Intelligenz eines zweijährigen Kindes. „Wir vermuten, dass ein großer Anteil der Fähigkeiten von Hunden am Training liegt. Bekommt ein Hund jeden Tag sein Futter hingestellt und wird nicht durch Aufgaben herausgefordert, so lernt er natürlich kaum, Probleme zu lösen“, erklärt Ludwig Huber von der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Hier, am Messerli Forschungsinstitut der Universität, wird die physikalische und soziale Wahrnehmung von Hunden und ihr Denk- und Lernvermögen untersucht. Versuche zeigten, dass auch Hunde durch beobachten und nachahmen lernen. Wie Kleinkinder selektieren sie und imitieren nur, was ihnen sinnvoll erscheint. Auch ein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn, konnte durch verschiedene Versuche nachgewiesen werden. Es ist schon nicht einfach für Menschen einen aussagekräftigen Intelligenztest zu entwickeln.

Um ein vielfaches schwerer ist dies, wenn die Intelligenz von Mensch und Tier miteinander verglichen werden soll, da Tiere anderen körperlichen Einschränkungen unterliegen, als wir. Das die intellektuellen Fähigkeiten unsere vierbeinigen Freunde bisher jedoch als viel zu gering eingeschätzt wurden, dessen sind sich die Wissenschaftler inzwischen einig.

Düsseldorf ist hundefreundlichste Stadt Deutschlands

Das Hundemagazin „Dogs“ hat die Nordrhein-Westfälische Landeshauptstadt Düsseldorf jetzt zur hundefreundlichsten Stadt Deutschlands gekürt. Mit mehr als 30 speziellen Freilaufflächen für Hunde und fast 270.000 Bäumen, ist Düsseldorf für Hunde und ihre Halter ein attraktiver Wohnort. Zusätzlich gibt es viele Möglichkeiten, Hunde auf den Rheinwiesen und Sandstränden von der Leine zu lassen. „Viel Grün, viele Bäume, viel Verständnis: In Düsseldorf findet jeder Hund sein kleines Paradies – in den Parks der Stadt oder in den Wäldern der Peripherie“, erklärte Thomas Niederste-Werbeck, einer der Jury-Mitglieder, die Entscheidung. Neben dem Chefredakteur des Magazins bestand die Jury der „Dogs Awards 2013“ aus dem Geschäftsführer des Verbands des Deutschen Hundewesens, Fachjournalisten, Hundetrainern und der TV-Moderatorin Nina Runge. Der Preis wird jährlich vergeben und ist eine Auszeichnung für besondere Verdienste. Er soll außerdem dazu anregen, zum Beispiel bei der Stadtplanung- und Entwicklung verstärkt auf die Bedürfnisse der Hundehaltung zu achten, da diese ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil des städtischen Lebens ist.