Hundeführerschein nun auch in Schleswig-Holstein geplant

Auch in Lübeck soll es zukünftig einen Hundeführerschein für alle Hunderassen geben. Die Kieler FDP forderte einen solchen „Sachkunde-Nachweis“, vor der Anschaffung eines Hundes. Einen diesbezüglichen Antrag legte sie jetzt dem Kieler Landtag vor. Um den Sachkunde-Nachweis zu erhalten, muss vorab eine theoretische und im ersten Jahr der Hundehaltung eine praktische Prüfung abgelegt werden. Geprüft werden dabei das Wissen über Haltung, Pflege und Sozialverhalten der Hunde und wie Gefahrensituationen eingeschätzt und nach Möglichkeit vermieden werden können. Ausgenommen von dieser Pflicht sind, wie auch schon in Niedersachsen, Personen die innerhalb der letzten zehn Jahre mindestens zwei Jahre lang einen Hund hatten. Auch wer beruflich mit Hunden zu tun hat, wie Jäger, Tierärzte, Schäfer oder Diensthundeführer, gilt als ausreichend versiert. Dafür soll die aktuell bestehende Liste gefährlicher Hunderassen abgeschafft werden. Bisher mussten lediglich Halter der darauf stehenden Hunderassen einen Hundeführerschein ablegen. Die Liste hat sich jedoch als nicht ausreichend erwiesen. Trotz Hundeführerschein kommt es bei bestimmten Rassen, wie beispielsweise Bullterriern, immer wieder zu schweren Hundeangriffen auf Menschen. Statt dessen sollen zukünftig nur noch Hunde als gefährlich aufgelistet werden, die bereits Menschen oder Tieren angegriffen, oder bedroht haben. Der Kieler Landtag berät in den kommenden Wochen über den Antrag und berief einen Fachausschuss ein, in dem Experten die vorgeschlagenen Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit hin prüfen sollen.

Der Hund als Beschützer?

Hunde werden nicht nur als Freunde, sondern auch als Beschützer empfunden. Wie gut Hunde tatsächlich dem Schutz ihrer Halter dienen, wollten Wissenschaftler der Western Ontario ermitteln. Sie stellten mehrere Szenen nach, bei denen Menschen, im Beisein ihrer Hunde scheinbar in Not gerieten. So ließen sie die Probanden einen Herzanfall simulieren, einen scheinbaren Unfall erleiden, oder sie durch „Fremde“ angreifen. Zur Überraschung der Forscher, reagierten die meisten Hunde völlig unbeteiligt. Rettungsaktionen, wie sie von „Lassie“ bekannt sind, blieben aus. Fand der gestellte Unfall im Freien statt, nutzten die Hunde ihre Freiheit lieber zum herumtoben, statt dazu, Hilfe zu holen, oder auch nur zu bellen. Die einzige Ausnahme war ein kleiner Pudel, der sofort einer fremden Frau in den Schoß sprang, um sie zu animieren, dem „Verunglückten“ zu helfen.

Whistle – Fitnessüberwachung für den Hund

Elektronikunternehmen suchen und finden immer mehr Anwendungsmöglichkeiten, um ihre Computer, Tablets und Smartphones für Nutzer attraktiver zu gestalten. Die Bemühungen machen auch vor des Menschen liebsten Haustieres nicht halt. Mit dem „Whistle“ gibt es bald einen Anhänger für Hunde, der die Aktivität der Vierbeiner misst und speichert. Dadurch lassen sich langsam stattfindende Verhaltensänderungen besser erkennen und frühzeitig behandeln. Der Anhänger wird an einem mit Sensoren ausgestatteten Halsband befestigt. Die Sonsoren sind wasserdicht ummantelt und mit einem über 10 Tage haltenden Akku versehen. Dabei ist das Whistle 38 x 10 mm groß und wiegt nur 16 Gramm. In diesem ist ein Beschleunigungsmesser integriert, der die Aktivitäten des Hundes aufzeichnet. Über Bluetooth werden die Daten an den PC, oder ein Smartphone übermittelt. Die dazugehörigende iOS-App analysiert die eingehenden Daten und erstellt eine Zeitlinie. Außerdem gibt es eine Alarmfunktion, die bei zu hohen oder zu niedrigen Werten aktiviert wird. Über die Exportfunktion können die Daten auch an einen Tierarzt versandt werden. Für Android ist ebenfalls eine passende App in Planung. „Es gibt mehr Hunde als Kinder in den USA und jährlich werden über 50 Milliarden US-Dollar für Haustiere ausgegeben. Eine Serie von intelligenten Geräten in diesem Markt anzubieten, birgt herausragende Chancen für Geschäfte.“, erklärt Jason Krikorian, einer der Investoren des Unternehmens, das Whistle entwickelte. Aktuell befindet sich der Anhänger in der Beta-Test-Phase und wird demnächst für rund 100 US-Dollar auf den Markt kommen.

Auch schlafende Hunde stellen eine Gefahr dar…

Nicht nur wenn ihre Vierbeiner aktiv sind, müssen Hundehalter auf sie aufpassen. Auch schlafende Hunde unterliegen der Aufsichtspflicht ihrer Besitzer. Das entschied jetzt das Oberlandesgericht Hamm. Geklagt hatte eine Frau, die am Eingang eines Ladens über einen schlafenden Hund gestolpert war, wobei sie stürzte und sich eine schwere Knieverletzung zuzog. Zwar wurde sie nicht von dem Tier angegriffen, doch wie das OLG konstatierte, stellte der schlafende Hund ein nicht von der Klägerin zu erwartendes Hindernis dar. Das haben Hundehalter mit einzukalkulieren. Geschieht das, wie in diesem Fall nicht, gilt der Unfall als vom Hundehalter fahrlässig verschuldet. Der Hund hatte nur zwei Meter von der Kasse entfernt gelegen und den Eingang versperrt. Der Richter wies darauf hin, dass ein Mitverschulden der 61-jährigen Klägerin auszuschließen sei.

Der Hund im Dienst der Krebsforschung?

Humanmediziner setzen bei der Erforschung von Krebserkrankungen immer häufiger auf das Wissen von Veterinären. Inzwischen konnten viele Erfahrungen von Tierärzten, die sie bei der Behandlung verschiedenster Krebserkrankungen bei Hunden machen konnten, auch bei der Entwicklung neuer Therapien für Menschen helfen. So werden zum Beispiel neue Behandlungsmethoden von Gehirntumoren, die sich bereits bei Hunden bewährt haben, auf ihre Tauglichkeit für die Humanmedizin geprüft. Das ist möglich, weil Hunde ähnliche Krebsformen entwickeln, wie wir. Rund 25 Prozent aller Hunde erkranken im Laufe ihres Lebens an Krebs. Durch die Entschlüsselung des Erbguts von Hunden, lässt sich heute gut feststellen, ob ein erkrankter Hund die gleiche Krebsform hat, wie sie auch bei Menschen auftritt. Aktuell testen Wissenschaftler verschiedene Krebstherapien, die sehr oft bei Hunden auftreten, wie beispielsweise Lymphkrebs oder das Knochenmarksarkom. Durch die kürzere Lebensdauer von Hunden lässt sich schneller erkennen, wie erfolgreich eine neue Therapie ist. Aktuell koordiniert das „Nationale Krebsinstitut“ der USA diese ‚komparative Krebsforschung‘. Gut für den liebsten Freund des Menschen ist, dass auch sie davon profitieren, denn sie sind aufgrund geringerer Zulassungshürden die ersten, die mit den neuen Therapien behandelt werden können.