Sichtzeichen oder „Befehle“?

Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass Hunde die Körpersprache von Menschen korrekter interpretieren können, als andere Menschen oder die uns näher stehenden Affen. „Die Sinneswahrnehmungen der Tiere sind ganz anders als beim Menschen: Der Hund guckt anders, hat mehr lichtempfindliche Rezeptoren in der Netzhaut und kann selbst in der Dämmerung noch gut sehen“, erläutert Udo Kopernik, vom Verband für das Deutsche Hundewesen in Dortmund. Deshalb sind Handzeichen für Hunde oft leichter zu lernen, als akustische Kommandos. Außerdem lassen sie sich auch noch gut über weitere Entfernungen erkennen, während Hunde bei lautem Rufen oder Schreien aufgrund der dadurch veränderten Tonlage oft irritiert werden. Dazu kommt, dass viele Hundehalter dazu neigen zu viel zu reden, so dass der gewünschte Befehl im Redefluss untergeht und vom Hund nicht mehr wahrgenommen wird. Entscheidend für den Lernerfolg ist, dass die benutzten Sichtzeichen stets gleich bleiben und exakt ausgeführt werden. Am schnellsten stellt sich ein Erfolg ein, wenn der Hund mindestens zweimal täglich für ein paar Minuten trainiert wird. Die Art der verwendeten Sichtzeichen bleibt der Vorliebe des Halters überlassen. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass sie für den Hund klar voneinander zu unterscheiden sind. In jedem Fall empfehlenswert ist ein leicht erkennbares Handzeichen für das Kommando „hinlegen“. Kopernik: „Dann schmeißt sich der Hund hin und bleibt liegen, wenn Gefahr droht, eine Straße den Weg kreuzt oder ein Hase vorbei hoppelt.“ Ganz ohne akustische Signale geht es natürlich nicht, da für Handzeichen immer Blickkontakt mit dem Hund nötig ist. Als Ergänzung bieten sie aber in der Erziehung viele Vorteile gegenüber akustischen Kommandos.

2 Gedanken zu „Sichtzeichen oder „Befehle“?

  1. Sophia

    Mach ich auch viel, und wenn Ella „ganz bei mir“ ist, kann man mit ihr ohne ein Wort zu sagen (bzw. spätestens beim Loben dann =) ) wunderbar kommunizieren !

  2. ellen

    Eigentlich reagieren Hunde ja ohnehin auf „Sichtzeichen“ – nämlich unsere unbewußte Körpersprache. Ein Blick genügt und Fido weiß Bescheid – egal, welche Töne aus unserem Mund kommen… 😉

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