Aus gegebenem Anlass war gestern Stefan Czerwenka ( http://www.aha-hundeerziehung-dresden.de ) bei uns, um ein großes und ein paar kleine Probleme, die wir mit unserer Ella haben, zu besprechen.

Das Gespräch bzw. die Übungen, die er uns zeigte, waren aufschlussreich und von (beinahe) sofortigem Erfolg gekrönt.

Ich kann ihn und seine Art der Ausbildung vorbehaltlos weiterempfehlen !

Hallo,was hattet ihr denn für Probleme mit eurer Ella ??

Das Problem war, dass sie knurrte, wenn sie bsp. eine Kaubeschäftigung (getrockeneter Pansen o.ä.) hatte und man ging zu nah an ihr vorbei. Oder dass sie (auch knurrend) an ihrem Schlafplatz sehr viel Wert auf ihre "Privatsphäre" sprich Individualdistanz legt. Was ja an und für sich ok ist, aber das Zimmer hat ja auch nur eine begrenzte Größe... 🙂

Aber mit einigen vertrauensbildenden Maßnahmen bekommen wir das hin, denk ich.

Weiterhin hatte ich ein paar kleine Fragen, was die Schleppleinenarbeit, Alleinbleiben üben und sowas angeht.

Und wie viele Stunden habt Ihr genommen? Als wir uns erkundigt haben, wurde uns gesagt, dass eine Einzelstunde nichts bringt, auch 10 Stunden sind eher als Einstieg in die weite Gehorsamkunde anzusehen. Wir haben uns dann Mühe gegeben, die meisten Sachen alleine in Griff zu bekommen. Das Ergebnis habt Ihr ja letzte Woche gesehen 😉

Stella wollte am Anfang ihren Knochen ebenso verteidigen. Bei meinem Mann war es nicht so schlimm, aber bei mir wollte sie einmal sogar zuschnappen! Wir haben dann den Leckerlie weggenommen, damit sie lernt, dass sie nur dann was bekommt, wenn sie lieb ist. Da sie so verfressen ist, hat sie es ziemlich schnell kapiert 🙂 Jetzt reicht es sogar, wenn wir uns ihrem Körbchen nähern - sie hört sofort auf zu fressen, macht "Sitz" und wartet bis der Befehl "Friss" kommt. Es ist schon besser so - sonst wäre unsere fast krabbelnde Tochter richtig in Gefahr!

An der Leine läuft sie bis heute schlecht, was aber eher auf meine mangelnde Kosequenz zurückzuführen ist. Naja, am Anfang habe ich mir in Sachen "Erziehung" sehr viel vorgenommen, aber mit der Zeit hat vieles nachgelassen. Dies ist aber eher ein Thema für einen neuen Beitrag, hehe.

Welche Erziehungsprobleme machte der Spike und wie habt Ihr diese in Griff bekommen?

Er war einmal für zwei Stunden bei uns und hat mit uns das Problem analysiert und uns Übungen empfohlen. Von einem weiterem Besuch war nicht die Rede. So, wie die Entwicklungen sind, denk ich auch nicht, dass noch einer nötig sein wird.

Wenn das Wetter besser (soll heißen milder) wird, werden wir ins Ostragehege ( http://www.dresden-hundesport.de ) zur Hundeschule gehen. Dort trainiert auch der besagte Stefan. Und unterwegs habe ich auch schon Hunde getroffen, die dort ausgebildet wurden/werden und Hundesport betreiben. Alles mit einer positiven Resonanz.

Mein Ziel ist es, in der Hundeschule auch unter Ablenkung zu trainieren. Bis jetzt sind alle anderen Hunde durchweg Spielobjekte 🙂 Und ich bin nahezu abgemeldet...

Außerdem würde ich später gern in Sachen wie Agility oder Fährtensuche reinschnuppern. So etwas würde Ella bestimmt Spaß machen!

Aber bis dahin übe ich allein weiter. Was auch gut klappt, beim Alleinbleiben und an der Schleppleine sind erste Erfolge zu verzeichnen!

Also das anknurren wenns um Leckerlis oder sein Fressen geht hat er noch nie gemacht und ich glaube auch das er das nicht bringen würde. Wir hatten nur ne zeitlang das Problem das er alles haben wollte sobald er gemerkt hat das wir was für ihn haben. Da war mein Freund dann echt gemein, also meiner Meinung nach. Er hat Hundeschokolade auf nen Teller gelegt und Spike saß davor durfte aber nicht ran und jedesmal wenn er es versucht hat wurde mal kurz die Stimme erhoben und prombt saß der Herr wieder auf seinem Hintern und hat gewartet. Das Spielchen ging dann solange bis Spike keinen Bock mehr hatte und sich in sein Körbchen verkrümmelt hat 🙂 und seid dem macht er sitz ohne das man was sagen muss bei Leckerlis. Er wollte auch ne ganze Zeit nicht auf das Kommando sitz reagieren, er guckte nur und dachte sich wahrscheinlich, warum soll ich das machen was du sagst. Und mit nen bisschen Übung haben wir es jetzt soweit das nen Handzeichen reicht und er sitz oder macht Platz . Aber das Problem mit der Leine kennen wir auch sehr gut. Wir haben eine relativ kurze Leine ( wenns mal in die Stadt geht ) und eine etwas längere. Bei der kurzen zieht er wie sau und mich hat es bei dem Wetter auch schon mal dadurch auf den Hintern gelegt, man war ich sauer. Naja und irgendwie hab ich dann mal versucht ebenfalls zu ziehen, aber in die andere Richtung als er und hab immer wieder Fuß dabei gesagt. es gibt Tage da funktioniert das und Tage da will er absolut nicht. Er ist absolut kein Leinenhund. Aber er reagiert prima ohne Leine mittlerweile kann ich ihn durch pfeifen auch während des spielens abrufen. Nur zwei Macken hat er die wird er sicher immer behalten. Sobald wir es uns auf der couch bequem machen und er unten ist, springt er hoch, guckt uns an und meckert mit uns, das klingt sowas von toll :-), hat auch ne weile gedauert eh wir mitbekommen haben was er will. Er wollte nur in SEINE Ecke von der Couch. Und wenn meine Nichte da ist ( sie wird 5 ) und bei uns übernachtet, hat er einen total unruhigen Schlaf und sitzt sofort neben ihr sobald er auch nur das kleinste Geräusch hört oder sie sich bewegt im Schlaf. Muss dazu sagen das er sein Körbchen mit bei uns im Schlafzimmer hat, da er als Welpe ja doch sehr klein war und verdammt viel Aufmerksamkeit braucht. Ich dachte auch am Anfang als das mit meiner Nichte war, das er eifersüchtig ist oder so, bis ich dann mitbekommen habe das er zur Tür schaut wenn er was hört und neben ihr sitz.

Seine Zerstörerphase hat er auch hinter sich gebracht und diese Woche war der erste Tag wo das Arbeitszimmer aussah wie ein Arbeitszimmer als ich heim kam von der Arbeit und nicht als wenn da ne Bombe eingeschlagen hätte.

Zum Thema Leinengängigkeit hab ich einen Tipp:

Das geht am besten mit viel Lob, Leckerli und Geduld.

Erst habe ich meinem Hund gezeigt, was ich von ihr erwarte, also hab ich ihr ein Leckerli vor die Nase gehalten und wenn sie an der lockeren Leine neben mir hergelaufen ist, das Kommando "Fuß" gegeben. Ich geb ihr auch immer ein Handzeichen auf der Seite, wo sie gehen soll (Fingerzeig nach unten) Das ging solange, bis sie auf Kommando neben mich kam.

Wenn sie trotz Wiederholung nicht aufpasst, habe ich viele Richtungswechsel (macht bei Glatteis besonders viel Spaß !) und Wendungen gemacht. Vor allem Wendungen, bei denen ich ihren Weg kreuze. Auch Anhalten, Sitzen und Ablegen lassen helfen.

Das verbunden mit viel Lob und Belohnung klappt bei uns gut !

Auch allgemein gilt bei uns: Wenn das Kommando "im Schlaf" umgesetzt wird, werd ich die Leckerli (nicht das Lob !) reduzieren. Das heißt erst gibt's nur jedes zweite Mal was, dann jedes dritte usw.

Dieses Wochenende ist es soweit: Wir werden mit Ella das erste Mal die Hundeschule im Ostragehege besuchen. Bin gespannt, ob uns das weiterbringt. (Edit: leider muss die Hundeschule um zwei Wochen verschoben werden, zwecks des Feiertags... )

Gestern hatten wir gleich zwei Erziehungserfolgserlebnisse :

1. Ella blieb ein Stunde lang ruhig (!!!! wir habens per Standleitung mit dem Handy überwacht ) zu Hause, während wir einkaufen gingen. Sie hat nur zwei-, dreimal gefietscht. War richtig stolz auf sie !

2. Ella ließ sich mit einem Nein (manchmal glaube ich, sie hat "Nein" als abbrechen und rankommen angespeichert ) von einer Katze abrufen und ließ sich nicht zu einer Jagd hinreißen. (Heute morgen übrigens wieder !!)

Juchu !

Ella und ich waren jetzt dreimal in der Hundeschule. Die Junghundestunde läuft folgendermaßen ab:

Erst können die Hunde ca. eine Viertelstunde frei spielen, dann werden sie rangerufen und angeleint. Jeder absolviert einzeln einen Trainingsparcours (Hindernisse, Tunnel, Ballschale, Pylonen...). Wenn alle durch sind, ist wieder freies Spiel angesagt. Danach nochmal eine kleine Übung.

Ella machten die vielen Hunde (heute waren wir zu sechst) Spaß, bis auf dass die Rüden ihr immer am oder auf dem Hintern hängen 🙂 Sie lernt verschiedene Rassen und ihre Eigenarten wie viel Fell, Ringelschwanz, kurze Nase etc. kennen.

Ich kann's nur empfehlen, für alle, die ihrem jungen Hund was Gutes tun wollen.  Und 30 Euro für 11 Stunden kann einem durchaus die Erziehung seines Vierbeiners wert sein.